Freitag, 12. Juni 2009

Let us sit and mock the good housewife Fortune...

...from her wheel" Dies ist ein Zitat von Celia aus William Shakespeares "As you like it". Celia ist die beste Freundin von Rosalind und folgt ihr bedingungslos ins Exil. Rosalind ist die weibliche Haputfigur des Stückes und Celia fungiert hauptsächlich als ihre Beraterin. Dabei entwickelt sie aber auch eigene Chrakterzüge wie die absolut aufrichitge Freundschaft zu Rosalind die Tendenz sich schnell zu verlieben und den klugen Wortwitz.
Verkleidet suchen und finden Beide in der fantastischen Welt des Waldes, fernab von Zivilisation, ihre Liebe. Dies geschieht auf Umwegen - beide müssen erst ihre bürgerliche Identität ablegen, um ihre Liebe zu finden. (Ein typisches Motiv für Shakespeare). Rosalind verkleidet sich als Schäfer und nennt sich Ganymede, während Celia als seine Schwester zumindest ihre geschlechtliche Identität als Aliena behalten darf. Nach Irrungen, Verwechselungen und Aufdeckungen sind am Ende alle glücklich. Das Schicksal fügt die vermeintlich passenden Paare zusammen. Alle haben ihre wahre Liebe gefunden. Wirklich?

Nein, wie in vielen seiner Komödien, mockiert sich Shakespeare auch in "As you like it" über die romantischen Vorstellungen der wahren Liebe. Die vermeintlichen "Happy Ends" verweisen bei genauerer Betrachtung auf die anderen Seiten der vermeintlich wahren Liebe, wie Selbstaufgabe oder Gewöhnung. Trotzdem oder gerad deswegen können uns Shakepeares Komödien und auch seine anderen Werke viel über die Liebe, das Glück und unsere Vorstellungen von einem erfüllten Leben zeigen.

Ich möchte mich bei meiner persönlichen Suche nach Liebe und Glück von Shakespeare begleiten oder sogar beraten lassen. Auch wenn Shakespeare zu Genüge rezitiert, zitiert, kommentiert, interpretiert und analysiert wurde, bietet er immer noch Raum für eine persönliche Sichtweise auf seine Werke. Shakespeare gehört meiner Meinung nach nicht zu den Autoren, die irgendwann mal in den Kanon aufgenommen wurden und deswegen immer gelesen werden müssen. Es steckt wirklich ganz viel auch heute noch Wahres in seine Stücken und Sonetten, nicht nur über die Liebe, auch über das Leben an sich, die Gesellschaft, Männer und Frauen, Wirtschaft und Politik sagen seine Figuren etwas oder etwas aus.

Das Eingangszitat verdeutlicht die bereits erwähnte Rolle des Schicksals auf unser Leben. Celia fordert: "Let us sit and mock the good housewife Fortune from her wheel, that her gifts may henceforth be bestow'd equally". Mit diesem Zitat wird nicht nur die Frage in den Raum geworfen, ob es ein Schicksal gibt, dass uns Glück zukommen lässt oder eben nicht, sondern es kann auch als kritische Hinterfragung dessen gesehen werden, was sich Frauen wie Celia und Rosalind für gewöhnlich vom Schicksal wünschen. Ist ein houswife-ähnliches Leben, das was für eine Frau erstrebenswert ist?

Auch ich frage mich oft, ob der immer noch als gut und richtig gepriesene Weg des Ehemannfindes und Kinderkriegens wirklich der Richtige ist. Hast sich unser Leben und unsere Welt so veränadert, dass wir uns vielleicht wirklich von diesen statischen Familienentwürfen verabschieden müssen? Ich glaube, ich fände es schade, wenn es wirklich so wäre und hoffe, dass das Rad des Schicksals für mich einen Weg bereithält, den ich gern gehen möchte , nicht allein, sondern mit Shakespeares Hilfe. ;)

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum eigenen Blog und wie ich mich freu, jetzt oft von Dir zu lesen. :)

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