Montag, 17. August 2009

If music be the foof of love, play on

If music be the food of love, play on,
Give me excess of it; that surfeiting,
The appetite may sicken, and so die. (Twelfth Night I,1)

Wenn Musik das Futter der Liebe ist, spielt weiter, gebt mir ein Übermaß von ihr, so dass der Appetit gesättigt schwächer wird und so stirbt. Der Hunger nach Liebe scheint so unersättlich wie die ständige Lust, der ständige Hunger nach Musik. Kann es so viel Liebe und Musik geben, dass man irgendwann genug davon haben kann und der Appetit versiegt? Bei Musik kann ich wohl mit ziemlicher Sicherheit „Nein“ sagen. Musik ist so toll und eine tolle Erfindung.
Musik gehört zu den Dingen, die wohl einfach immer in meinem Leben sein werden. Was wären wir ohne Musik. Ja, das klingt abgedroschen und jeder hat das wohl schon mal festgestellt, aber man muss ja auch positive und bekannte Dinge immer mal wieder erwähnen, damit man sie nicht vergisst. Und es gibt immer wieder Momente, in denen die Wichtigkeit und Großartigkeit von Musik richtig deutlich wird.

Letzten Freitag habe ich bei einer alten Schulfreundin übernachtet (also alt im Sinne von „Ich kenne sie schon ewig", seit der Grundschule nämlich). Wir haben erst gegrillt, dann einen sehr guten Film gesehen (und Hot Fuzz, in dem auch ein Schwan eine tragende Rolle spielt), um am Ende in den bequemsten Balkonstühlen der Welt, eingehüllt in Decken in den Sternenhimmel zu starren und zu quatschen. Dabei lief Musik, nicht großartig ausgewählt, sondern zufällig von einer voll-gepackten MP3-Sammlung abgespielt. Besonders waren natürlich die Lieder (Ich habe mit Absicht Lieder geschrieben, weil es so heißt, aber es niemand mehr sagt, weil es irgendwie uncool und nach Kinderlied klingt, aber „Song“ oder „Track“ werde ich hier definitiv nicht schreiben), also besonders waren die Lieder, die uns an unsere damalige Zeit als pubertierende 14-Jährige erinnerten. Und damit haben wir schon mal eine hervorragende Eigenschaft von Musik. Es gibt Lieder, die uns für immer an einen Ort, in einer bestimmte Zeit versetzen werden. Sie ist ein akustisches Tagebuch.

Dann gibt es aber auch einfach Lieder, die zu jeder Zeit toll sind, weil sie es einfach sind. Ich will jetzt hier gar keine Auswahl der besten Lieder, die es gibt, treffen, sondern einfach mal feststellen, wie toll es ist, dass es Melodien für die Ewigkeit gibt, Tonfolgen, die unsterblich sind, immer gut und nie out. Mir fällt jetzt gerad irgendwie die Melodie von „Das Boot“ ein. 10 Töne, die einfach unsterblich sind und jeder kennt - schön.

Musik ist aber nicht nur ein akustisches Tagebuch, sondern auch Lebenshilfe. Das weiß auch jeder. Dank des technologischen Fortschrittes und des Grenzenlosigkeit des Internets kann man jederzeit überall den passenden Soundtrack (ups, jetzt doch englisch) für seine Stimmung oder Lebenslange finden. Oder man hört ein Lied und denkt „bäm – das passt ja gerad wie Arsch auf Auge“ und schon ist die Gefühlslage verstärkt oder man fühlt sich verstanden und weniger allein.

Also, Musik ist toll und eigentlich viel zu toll, um sie nur so nebenbei zu hören, aber selbst dazu ist sie toll. Aber einen Wunsch habe ich ja noch: Wann ist es endlich soweit, dass ich meine Musik immer mit habe und jederzeit mithilfe meiner Gedanken abspielen kann? Also, ich will zum Beispiel einen schönen Sonnuntergang angucken und dann an passender Stelle ein Streichquartett hören, oder ich will mich mit jemandem streiten und meine Worte mit der passenden Musik untermalen. Ja, das wäre doch toll. Aber das ist wohl nur Zukunftsmusik, hahahaha.

Höre übrigens gerad eines meiner Lieblingsalben „Ray of Light“, die CD springt leider schon an manchen Stellen.

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